Angst als Antrieb
Die Zeit steht dir nicht mehr im Weg und deine Route ist klar. Du bist diszipliniert, übernimmst Verantwortung für dein Leben und lässt dich nicht stressen. Jetzt möchte ich noch über eine weitere Hürde auf deinem Weg zum Erfolg sprechen, die an ein paar Stellen in diesem Buch bereits eine Rolle gespielt hat: die Angst. Du kennst das bestimmt, dieses lähmende Gefühl. Es verhindert, dass du etwas tust, sagst oder fragst, was dir auf dem Weg zu deinen Zielen helfen wird. Angst kann Kreativität blockieren oder klares, strukturiertes Denken verhindern, deine Intelligenz blockieren. Napoleon Hill nennt in seinem Buch „Think and Grow Rich“ noch eine ganze Reihe Dinge mehr, die durch Angst ausgelöst werden können. Dazu gehören: Gleichgültigkeit, Unentschlossenheit, Zweifel, übermäßige Vorsicht, Prokrastination, Verlegenheit, Minderwertigkeitskomplexe, Mangel an Ehrgeiz, Hypochondrie, Zügellosigkeit, Neid und Mäkelei. Klingt irgendwie alles nicht danach, als würde es dich weiterbringen, oder?

Wovor du Angst hast, ist egal, es gibt so viele verschiedene Dinge, die Ängste auslösen können. Über die Meinungen deiner Mitmenschen haben wir in diesem Zusammenhang schon gesprochen. Je nachdem, was du vor hast, können es aber auch ganz andere Sachen sein. Die Angst, körperlichen Schaden zu erleiden. Die Angst, Geld zu verschwenden oder Pleite zu gehen. Die Angst, abgelehnt zu werden. Herr Hill hat sich auch dazu Gedanken gemacht. Er sieht 6 grundlegende Kategorien von Ängsten, aus denen alle weiteren Ängste entspringen:
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Angst vor Armut
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Angst vor Kritik (Hier verstecken sich die Meinungen deiner Mitmenschen)
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Angst vor Krankheit
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Angst vor Verlust der Liebe
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Angst vor dem Alter
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Angst vor dem Tod
Wenn du dir das so anschaust, dann klingt das insgesamt schon etwas… angsteinflößend, oder? Das muss es aber gar nicht. Denn im Grunde ist Angst eine gute Sache, sie ist als Überlebensinstinkt in uns allen einprogrammiert, und ohne sie wären wir Menschen vermutlich schon ausgestorben. Schwierig wird es nur, wenn die Angst extrem irrational wird und uns das Leben schwer macht. Aber auch hier haben wir wieder Glück, weil Angst auch „nur“ eine Geisteshaltung ist, und die können wir beeinflussen. Falls du häufig Angst hast, kann es sehr gut sein, dass du dir diese antrainiert hast, wie viele andere Gewohnheiten auch – denk an die neuronale Plastizität!
Deshalb möchte ich dir ein Werkzeug an die Hand geben, welches dir helfen wird, mit all deinen Ängsten besser klarzukommen. Davon gehört habe ich bei Tim Ferriss, er nennt diese Technik „Fear Setting“.

Die Idee ist, deine Ängste sozusagen unters Mikroskop zu packen und ganz genau zu betrachten, um sie so besser bewerten zu können. Dafür spielen wir die Worst-Case Szenarien durch und stellen sie den imaginären Kosten des Nichtstuns gegenüber. Du schreibst die folgenden Dinge auf, immer bezogen auf eine Sache, vor der du Angst hast:
1. Ängste auflisten – Notiere dir in drei Spalten nebeneinander deine Angst, was du tun könntest, um zu verhindern, dass sie wahr wird und was du tun müsstest, um den Schaden zu reparieren, falls sie wahr wird.
2. Ergebnisse auflisten – Schreibe auf, was passieren würde, wenn du die Ängste überwindest, die Sache versuchst und sie zumindest teilweise erfolgreich verläuft.
3. Kosten auflisten – Zuletzt überlege dir, was es dich kostet, wenn du deine Angst nicht überwindest. Was entgeht dir in sechs Monaten, in einem Jahr, in drei Jahren?
Das war es schon. Ganz einfach, oder? Schau dir vor allem ganz genau an, was du zur Vermeidung tun kannst, wie kompliziert es ist, den Schaden zu reparieren, und was die Kosten sind. Es kann natürlich sein, dass diese Betrachtungen deine Angst bekräftigen. Häufig wird aber das Gegenteil der Fall sein – sie sorgen dafür,
deine Ängste zu mindern. Und handeln, die Angst überwinden, musst du schon selber. Ultimativ hilft nur: Machen! Das genaue Auseinandernehmen kann aber deinen Mut stärken, indem es für eine realistische Perspektive sorgt. Vielleicht ist das genau der kleine Tritt, den du brauchst, um loszulegen.