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Das passende Umfeld

In den später 1970er Jahren haben Kanadische Psychologen eine Reihe Experimente mit Ratten durchgeführt, um deren Reaktion auf Drogen – genauer gesagt auf Opiate – zu untersuchen. Dafür haben sie „Rat Park“ gebaut, eine große Anlage, in der 16 bis 20 Ratten untergebracht waren. Der Rat Park war 200 mal so groß wie eine üblicher Laborkäfig für Ratten. In der Anlage gab es Nahrung, Bälle, Laufräder, Spielzeuge und genügend Raum zur Fortpflanzung. Die Ratten hatten die Option, normales Wasser zu trinken oder eine Lösung mit Morphium. Sicher wurden die Ratten schnell süchtig, höre ich dich sagen. Opiate, im Grunde haben sie den Ratten doch Heroin gegeben... Das mit dem Heroin ist richtig. Das mit der Sucht nicht unbedingt. Und genau darum ging es den Forschern.

Image by Brett Jordan

Du kannst, wenn es dich interessiert, natürlich gerne mehr über das Experiment lesen. Die wichtigste Erkenntnis jedoch ist, dass Ratten, die in Rat Parkt aufwuchsen, so gut wie gar nicht süchtig geworden sind. Am ehesten haben Ratten die Lösung mit den Drogen gewählt, die vorher in „normaler“ Käfighaltung gelebt haben. Das war der Punkt, den die Psychologen untersuchen wollten: Welchen Einfluss haben die Lebensumstände der Ratten auf die Tendenz, Drogen zu nehmen? Ratten, die in besseren Umständen gelebt haben, mit Auslauf, Spaß und Gesellschaft, haben sich von den Drogen fern gehalten. Das deckt sich auch mit den Aussagen verschiedener ehemaliger Süchtiger in diversen Veröffentlichungen. Auch diese berichten, wie wichtig das soziale Umfeld für einen erfolgreichen Entzug ist.

Was diese Geschichte über drogensüchtige Ratten mit deinem Leben zu tun hat? Direkt erst mal nichts.

Wenn wir aber Dopamin und sofortige Belohnungen als Droge sehen, dich dich dabei behindern, deine Ziele zu erreichen, und du dir dann dein Umfeld anschaust, wird ein Schuh draus. Deine Freunde und deine gesamte Umgebung haben Einfluss auf deinen Erfolg. Wenn du also vor hast, etwas zu ändern, frage dich auch, welchen Einfluss dein Dunstkreis auf dich hat. Du möchtest aufhören zu rauchen, gehst aber immer mit vor die Tür, wenn geraucht wird, weil die ganze Gruppe raus geht? Du willst sportlicher werden, alle deine Freunde sind aber total unsportlich und sagen, dass diese ganze Nummer doch eh nur von Oberflächlichkeit getrieben ist? Dein Ziel ist, ein Geschäft aufzubauen, deine engsten Kollegen sind aber gegen Kapitalismus und finden arbeiten an sich ziemlich doof? Abnehmen ist dein Plan, trotzdem hast du den Schrank immer voll mit Chips und Schokolade?

Image by Shane Rounce

Die Idee hier ist nicht, andere Menschen oder die Umstände als Ausrede vorzuschieben. Du bist Gott, schon vergessen? Du übernimmst die Verantwortung für dein Handeln und suchst bestimmt keine Ausreden. Es lässt sich aber nicht von der Hand weisen, dass deine Freunde und dein Umfeld einen Einfluss auf dich haben. Der Autor und Motivationstrainer Jim Rohn hat dazu einmal gesagt: „Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst.“ Das ist vielleicht etwas krass, aber es hat einen wahren Kern. Wenn du es dir also einfacher machen möchtest auf deiner Reise, schaffe dir ein unterstützendes Umfeld. Du musst es zwar schon noch selber machen, aber warum solltest du dir nicht jede Hilfe besorgen, die du bekommen kannst?

Die Hausaufgabe

Schaue dir deine Ziele an und betrachte ganz ehrlich dein Umfeld. Wo halten dich Menschen oder deine Umgebung zurück? Gibt es Leute in deinem Leben, die dir deinen Weg schlecht reden oder generell sehr negativ sind? Die dich dazu überreden, „dumme“ Dinge zu tun? Kannst du etwas an deiner Wohn- oder Arbeitssituation ändern, damit es besser zu deinem neuen Leben passt? Suche nach solche Hindernissen und beseitige sie, so gut es geht.

Der Merksatz

Ich schaffe mir ein Umfeld, das mich unterstützt.

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