Sonderziel: Der Glückskacker
Bisher ging es fast nur um dich, andere Menschen warum größtenteils „Hindernisse“. Und wenn du gerade erst am Anfang deiner Reise bist, dann ist das hier vielleicht etwas früh. Nichtsdestotrotz möchte ich ein „Sonderziel“ anhängen, speziell im Bezug auf andere Menschen. Vielleicht ist es auch nur mein Ziel, aber ich finde den Ansatz gut, deshalb steht er hier: Mache andere glücklich! Ich denke, es ist Wert, zumindest darüber nachzudenken. Der Begriff „Glückskacker“ dafür ist übrigens auch mal wieder die Kreation eines Freundes – und ich klaue ihn gerne, weil ich das Bild witzig finde.

Ein Anmerkung dazu als erstes: Wenn du merkst, dass die Dinge hier in diesem Buch für dich funktionieren und du begeistert deinen Freunden davon berichtest, erwarte nicht, dass sie sich darauf einlassen, es verstehen, und sofort den gleichen Weg gehen wie du. Das wird so nicht funktionieren. Jeder hat seinen eigenen Weg, und viele werden diesen gar nicht gehen. Das ist vermutlich auch nicht schlimm, denn nicht jedem geht es schlecht, nicht jeder muss sich selbst finden oder dergleichen. Die ganze Idee von Selbstfindung ist vielen fremd. Versuche also nicht, deine Ideale auf andere zu übertragen. Das ist nicht nur zum Scheitern verurteilt, sondern vermutlich auch vom Ego getrieben.
Was du aber tun kannst, ist durch deine Präsenz, deine volle Aufmerksamkeit dem anderen gegenüber, einen Unterschied zu machen. Schätze die Menschen dafür, wer sie sind. Akzeptiere Ihre „Macken“ und wirke als Ruhepol. Alleine dadurch, dass du emotional unreaktiv bist, schlechte Stimmung nicht verstärkst sondern ausgleichst, deine Emotionen im Griff hast, machst du einen Unterschied. Du wirst irgendwann anfangen, Ego und Schmerzkörper in anderen Menschen zu sehen oder zu spüren. In diesen Momentan kannst du entgegengesetzt handeln oder einfach akzeptieren, wenn dein Gegenüber von seinen Gefühlen getrieben wird. Aber du verstärkst es nicht.

Die „dunkle Seite“ ist nun mal in jedem Menschen vorhanden. Und ich meine damit nicht Star Wars, sondern einfach die negativen Emotionen: Wut, Angst, Kummer, Abscheu, was auch immer. Um diesen „Schatten“ wird es auch später in diesem Buch noch detaillierter gehen, jetzt ist jedoch erst einmal nur wichtig, seine Existenz zu akzeptieren. Sieh es so: Die Gefühle sind das Pferd, sie bringen Energie, sie sind der Antrieb. Der rationale Geist ist der Reiter, er lenkt das Pferd in die richtige Richtung. Du weißt das. Du hast dein Pferd im Griff. Dein gegenüber vielleicht nicht. Also hilf ihr oder ihm ganz sachte, das Pferd zu beherrschen und in eine gesunde Richtung zu lenken.
Ein ganz wichtiger Teil dabei ist, andere Menschen nicht zu kategorisieren. Mache keine unnötigen Labels an deine Mitmenschen, denn jede Persönlichkeit ist komplett anders. Nur weil jemand in einer Situation auf eine Gewisse Art handelt, heißt das noch nicht, dass er immer so handelt. Versuche, die Menschen um dich herum besser zu verstehen. Und wenn sie dir etwas Böses tun, haben sie diese Handlung für sich irgendwie begründet. Lerne, zu vergeben, finde heraus, warum sie es getan haben, anstatt ihnen Vorwürfe zu machen und nachtragend zu sein. Du hast dich selbst im Griff und du liebst dich selbst. Viele andere tun dies nicht. Das darfst du nie vergessen.
Die Hausaufgabe
Nimm dir bei jeder Interaktion mit anderen Menschen vor, diese ein kleines bisschen glücklicher zu machen. Schenke ihnen deine Aufmerksamkeit, ein Lächeln und höre ihnen zu. Deine innere Stimme hat Pause. Lasse dich aber nicht in ihr Drama hereinziehen. Versuche hingegen, sie zu verstehen, ohne sie vorschnell zu bewerten.
Du wirst nach und nach merken, dass sie anders auf dich reagieren als vorher. Und du wirst feststellen: Es fühlt sich einfach gut an, ein Glückskacker zu sein.