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Deine Wahrheit

Im letzten Kapitel ging es um deinen Sinn und darum, dass dieser dir ein Ziel im Leben geben und damit Ordnung ins Chaos bringen kann. Diesem persönlichen Leuchtturm möchte ich noch einen Begleiter mitgeben, der dir helfen wird, deine innere Stärke zu entwickeln: Deine Wahrheit. Was ich damit meine fragst du? Deine Werte, deine Meinungen, deine Ansichten – dein Bild von der Welt. Ich gehe davon aus, dass es keine Objektivität gibt. Denn wer legt fest, was „objektiv“ ist? Jede Beobachtung ist immer durch die Wahrnehmung des Beobachters beeinflusst. Das ganze Leben dreht sich also um Meinungen, entweder um deine oder um die anderer Menschen. Meine Bitte an dich ist im Grunde ganz einfach: Lebe nach deinen Werten und nicht nach den Meinungen anderer.

Image by Tengyart

Häufig sprechen wir nicht aus, was wir wirklich denken, weil wir Angst haben, wie die Reaktion darauf sein könnte. Speziell, wenn die Meinung etwas kontrovers ist oder wir wissen, dass unser Gegenüber die Sache anders sieht. In solchen Momenten scheint es vielleicht manchmal eine ganz gute Idee zu sein, zu lügen, sich anzupassen, die eigene Wahrheit zu verleugnen. Es ist nie „sicher“, unsere Meinung auszusprechen, es wird immer Menschen geben, die etwas dagegen haben. Die Gefahr von Gegenwind besteht jederzeit. So ist es aber nun einmal: Wenn du dich für etwas entscheidest, entscheidest du dich zeitgleich auch gegen etwas anderes. Damit musst du lernen, zu leben. Genauso stimmt es auch, dass du jedes Mal, wenn du lügst, wenn du deine Wahrheit verleugnest, ein wenig Respekt vor dir selbst verlierst. Weil du nicht für deine Überzeugungen eingestanden bist. Weil du den „leichten Weg“ gewählt hast.

Deshalb ist mein Rat an dich, nie zu lügen, auch nicht bei Kleinigkeiten. Notlügen sind genauso Tabu wie Steuerhinterziehung. Zeitgleich musst du deine Wahrheit entwickeln. Denke nach über Themen, zu denen du noch keine Meinung hast, wenn sie aufkommen. Recherchiere, höre dir verschiedene Ansichten an.

 

Spreche nie voreilig, emotional aufgeladen, sondern immer mit Bedacht. Du lügst nicht, du vermeidest aber auch, andere Menschen zu verletzen. Worte sind mächtig, sie können anderen Menschen Schaden zufügen, und wenn du nicht lügen willst, wirst du nicht vermeiden können, Dinge auszusprechen, die schmerzhaft für deine Mitmenschen sein könnten. 

Schiedsrichter, der Streit auflöst

Je nachdem, wie weit du schon auf deiner Reise zu dir selbst bist, wird es dir leichter oder schwerer fallen, immer bei deiner Wahrheit zu bleiben, ohne emotional zu werden. Denn je stärker deine Meinungen zu gewissen Themen ist, je mehr du hinter deinen Werten stehst, desto eher besteht die Gefahr, dass du dich mit Ihnen identifizierst – und schon beherrscht dich dein Ego. Denke immer daran: Jeder Mensch HAT Meinungen, kein Mensch IST seine Meinung. Auch du nicht. Deshalb ist es so wichtig, präsent zu sein und sich nicht mit seinen Meinungen und Gefühlen zu identifizieren. Keine andere Person ist dein „Feind“, nur weil sie eine andere Meinung hat. Niemand beleidigt dich damit, das er einen anderen Fußballverein mag oder eine andere Partei wählt. Du lügst nicht, du stehst zu deiner Wahrheit, du bist aber auch vorsichtig und hast dein Ego im Griff. Wenn du so lebst, hilft dir deine Wahrheit enorm dabei, unzerstörbares Selbstvertrauen aufzubauen.

Die Hausaufgabe

Beobachte bewusst, wie oft du lügen möchtest, und tue es nicht. Ab jetzt sind Lügen tabu für dich. Beginne zeitgleich, deine Wahrheit zu entwickeln. Bilde dir eine Meinung zu allen Dingen, mit denen du zu tun hast, und erweitere diese flexibel, wenn du neue Dinge lernst. Verstehe außerdem, dass deine Sprache mächtig ist, und spreche deine Wahrheit stets mit Bedacht und nie, um dein Ego zu streicheln.

Der Merksatz

Ich kenne meine Wahrheit, wähle meine Worte weise und lüge nie.

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