Ein erfülltes, glückliches Leben: Was bedeutet das?
So gut wie jeder, mit dem ich über das Thema gesprochen habe, hat andere Dinge, die das Glücklichsein verhindern. Einmal ist es die Arbeit, die eigentlich nur nervt, weil der Chef oder die Kollegen nicht sonderlich nett sind. Oder es ist das Studium, welches man einfach nicht zu Ende bringt, obwohl es wieder und wieder der feste Vorsatz ist. Vielleicht ist es auch Unzufriedenheit mit der Ehe oder der Beziehung oder die Tatsache, dass beides eben nicht vorhanden ist. Manchmal ist das Problem, dass immer Geld fehlt oder man Drogen zum Abschalten braucht. Schlafmangel, weil die Familie und der Job so sehr stressen. Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen oder Gewicht. Der Onkel, der der ganzen Familie das Leben zu Hölle macht.

Das alles sind nur Beispiele. Ich vermute, du findest dich in einem davon irgendwie wieder. Wenn nicht, hast du aber bestimmt einen oder mehrere ganz konkrete Gründe, die dein Glück, so wie du es dir vorstellst, verhindern. Um alles Folgende zu vereinfachen, möchte ich gerne drei Kategorien des Lebens nutzen, in denen wir ab jetzt denken:
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Arbeit: Alles rund um die Themen Job & Geld.
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Liebe: Alles rund um romantische Beziehungen, Sex, Familie und andere Menschen.
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Selbst: Alles rund um die Gesundheit, Hobbys und die Freizeitgestaltung.
Wenn unser Ziel ein glückliches, erfülltes Leben ist, und die Betonung liegt hier auf Leben, dann sind alle Kategorien gleich wichtig. Ohne Geld sind die Möglichkeiten in unserer Gesellschaft recht eingeschränkt, deshalb ist Arbeit meistens nötig. Zudem verbringst du vermutlich recht viel Zeit mit deinem Job. Nur die wenigsten Menschen können komplett ohne soziale Kontakte glücklich sein, sie gehören einfach zum Menschsein dazu, egal ob platonisch oder romantisch. Und keiner ist gerne krank, aber jeder braucht auch Zeit für sich, die nicht fremdbestimmt ist, in der man tut, was man möchte.

Wir sollten also versuchen, in allen Kategorien einen Zustand zu erreichen, den wir mit "glücklich und zufrieden" beschreiben würden. Und wir sollten versuchen, eine Balance zwischen den Kategorien herzustellen, damit unser Glück auf möglichst vielen Säulen steht und nicht nur von einer einzigen Sache abhängig ist. Übersetzt bedeutet das dann ja, dass jeder Moment gut sein sollte, denn jeder Moment gehört zum Leben. "Unmöglich", höre ich dich sagen. Und das ist in Ordnung. Aber lass uns dieses Ziel für die Dauer dieses Buches annehmen. Denn einfache Ziele kann ja jeder erreichen, und sie sind auch irgendwie langweilig, oder?
Die Hausaufgabe
Schreibe bitte auf, was dir in den drei Kategorien Arbeit, Liebe und Selbst fehlt. Was hält dich davon ab, glücklich zu sein? Stelle dir für jede Kategorie die folgenden Fragen:
- Wie ist der Zustand jetzt?
- Was soll sein, was ist mein Wunsch?
- Wie komme ich zu meinem gewünschten Zustand, was steht mir im Weg?
Versuche, es in möglichst genaue Worte zu fassen, auch wenn es dir vielleicht schwerfällt. Stelle dir auch immer die Frage, warum etwas ist, wie es ist. Warum ist der Zustand, wie er ist? Warum möchte ich erreichen, was ich erreichen möchte? Warum fühle ich mich so? Alleine die Dinge aufzuschreiben hilft unserem Unterbewusstsein schon, sie zu fokussieren. Gehe dir selbst richtig auf den Grund. Das hilft uns später enorm dabei, die Dinge zu verbessern. Denn wenn du wirklich etwas ändern möchtest, dann musst du neue Gewohnheiten für dich schaffen, dein Denken ändern. Dein Gehirn ein wenig umprogrammieren sozusagen. Mehr zu Gewohnheiten findest du auch später noch in diesem Buch, denn sie sind ziemlich wichtig für unser Leben. Für den Moment lass uns aber davon ausgehen, dass du dich mit deinen aufgeschriebenen Zielen in nächster Zeit jeden Tag beschäftigen wirst.
Als kleine Hilfe habe ich dir ein „Arbeitsblatt“ hinzugefügt. Du kannst die Ziele aber natürlich aufschreiben, wie du möchtest. Wichtig ist nur, dass du es tust. Dieser Schritt ist bedeutsam, damit du auch wirklich weiß, worauf du hin arbeitest und was deine Ausgangssituation ist. Ich finde, etwas aufzuschreiben macht es „echter“, denn du musst dir genau überlegen, wie du diese Ideen in deinem Kopf beschreibst. Zudem wirst du im Laufe der Zeit schwarz auf weiß sichtbar machen, wie die Dinge sich für dich ändern. Sieh dein Leben und deine Zukunft dabei wie ein Bildhauer, der an einem Block Marmor arbeitet, um eine Skulptur zu erschaffen. Jetzt gerade ist dein Leben, wie es ist. Das gleiche gilt auch für dein Bild von der Zukunft. Beides wird sich ändern, aber eben nicht sofort. Sondern in kleinen Schritten, so wie auch der Bildhauer den Marmor in kleinen Schritten bearbeitet.
Der Merksatz
Ich weiß genau, wie mein Leben ist und wie ich es haben möchte.